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Kellermeister Handl verlässt Winzerverein

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MEERSBURG sz Bei der traditionellen Wimmlerweinprobe im Winzerhaus ist am Mittwoch Abschied und Geburtstag gefeiert worden. „Unser Kellermeister Hannes Handl hat nach 26 Jahren seinen Abschied angekündigt“, sagte Winzervereins-Vorsitzender Georg Dreher. Gleichzeitig wurde Geschäftsführer Martin Frank gefeiert, der vor kurzem einen runden Geburtstag hatte.

Laut Dreher kann sich der Winzerverein Meersburg über die Auszeichnung als bester Weinerzeuger 2015 aufgrund bestens bewerteter Weine von „Bon Vinitas“, dem „International Wine Tasting and Magazin“ freuen. Über die kredenzten Weine des Abends referierte Christine Beisch, die ehemalige badische Weinprinzessin. „Ich plaudere aus dem Nähkästchen, dass mir gegenüber sitzt“, sagte Beisch mit einem Schmunzeln, die gegenüber von Kellermeister Handl Platz genommen hatte. „Ein Wein braucht Zeit, um zu zeigen, was in ihm steckt“, so Beisch.

„Ein Lob an die Winzer, die ihre Arbeit im Weinberg verrichten“, sagte die Bodensee-Weinprinzessin Stephanie Staneker. Da sie selbst aus einer Winzerfamilie stamme, wisse sie, wie viel Arbeit dahinter stecke.

„Die Kündigung unseres Kellermeisters Hannes war anfangs ein Schock“, gestand Georg Dreher. 26 Jahre habe der Winzerverein mit Kellermeister Handl sehr gut zusammengearbeitet. Um die Gerüchte auszuräumen, habe sich der Vorstand entschlossen, den Wechsel Handls in die Gastronomie bekanntzugeben. „Bis Ende des Jahres steht uns Hannes allerdings weiter beratend zur Seite“, so Dreher. „Ich habe meine Arbeit immer gerne gemacht“, sagte Hannes Handl. Der Entschluss sei ihm nicht leicht gefallen, aber er wolle die oftmals schwere Verantwortung von seinen Schultern wissen. „Ich möchte, dass mein Entschluss verstanden wird“, bat Handl um Verständnis, welches ihm von allen Seiten entgegenschlug.

„Der Winzerverein ist eine große Familie, die zusammenhält“, betonte Bürgermeister Martin Brütsch. Nachträgliche Glückwünsche gab es für Geschäftsführer Martin Frank, der an seinem Geburtstag Urlaub hatte. „Martin ist bei uns nicht älter geworden, sondern gereift“, sagte Georg Dreher mit einem Schmunzeln. Nebst einem Präsentkorb mit Wein erhielt der Musikfan Konzertkarten für die „Egerländer“.

Pfarrer Matthias Schneider entlockte mit seiner Rede den anwesenden Wimmlern so manchen Lacher. „Am Geburtstag von Martin bin ich umsonst nach Kippenhausen gedackelt“, so Schneider. Eine besondere Flasche Wein eines 350 Jahre alten Rebstocks aus Südtirol hätte das Geschenk sein sollen, doch seien ihm viele Steine in den Weg gelegt worden. „Ich habe einen Reisegutschein dabei, bei dem man Kippenhausen nicht verlassen muss“, sagte der Pfarrer und überreichte kleine Weinflaschen aus den unterschiedlichen Weinanbaugebieten. Zusätzlich ein T-Shirt, auf dem die Hobbies des Geburtstagskindes schriftlich festgehalten wurden, unter anderem die Volksmusik. „Über den Rest bereiten wir den Mantel des Schweigens“, schloss Pfarrer Schneider seine Rede.

In den Ruhestand verabschiedet wurde „Kellerpapa“ Alfred Kleißle, der mit 73 Jahren 2015 sein Amt niederlegte. „Ich war Briefmarkenschlecker und Flaschenputzer“, sagte Kleißle. „Wir waren 26 Jahre glücklich beieinander“, so der scheidende Kleißle über die gemeinsame Zeit mit Kellermeister Handl. Gestärkt durch ein herzhaftes Winzervesper und bestens unterhalten durch die Blaskapelle „Sängerhalde“ durften die Gäste noch einige leckere Tröpfchen des Jahrgangs 2015 erstmals kosten.

Quelle: Schwäbische Zeitung