Monatsarchiv :

September 2016

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Suser-Hock
732 440 Winzerverein Meersburg

am Samstag den 1. Oktober 2016 von 10:00 bis 17:00 Uhr findet bei jedem Wetter unser Suser-Hock statt.

  • Frischer Suser
  • Leckerer Zwiebelkuchen
  • edle Weine
  • dazu ab 12:00 Uhr zünftige Blasmusik

Veranstaltungsort: Wein- und Kulturzentrum Meersburg

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Valentin Wagner (27) wird neuer Kellermeister des Winzervereins Meersburg
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Der 27-jährige Reichenauer Valentin Wagner übernimmt den Posten von Hannes Handl. „Es hat sich gezeigt, dass uns die Jugend gut getan hat“, sagt Georg Dreher, Vorstand des Winzervereins.

Der neue Kellermeister des Winzervereins Meersburg heißt Valentin Wagner. Der gebürtige Reichenauer, der zuvor drei Jahre in der gleichen Position für die Weinkellerei Steinhauser in Kressbronn tätig war, feiert am 1. Dezember seinen 28. Geburtstag. Damit ist Wagner fast genau im gleichen Alter, in dem einst der scheidende Kellermeister Hannes Handl diesen Posten 23 Jahre zuvor übernahm.

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„Es hat sich gezeigt, dass uns die Jugend gut getan hat“, sagt Georg Dreher, Vorstand des Winzervereins, und lächelt dabei auch Geschäftsführer Martin Frank an, der damals gleichzeitig mit Handl und ebenfalls 28 Jahre alt, die Geschäftsführung der Winzergenossenschaft übernahm.

Dreher sagt: „Für mich als Vorstand ist wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen den Winzern und dem Kellermeister gut gedeiht.“ Dreher weiter: „Ich wünsche mir, dass Valentin Wagner das hohe Niveau, das der scheidende Kellermeister erarbeitet hat – wir wurden zu den besten Kellereien Deutschlands gekürt -, weiterführen kann.“

Die Voraussetzungen dafür stehen gut, denn Wagner hat trotz seiner Jugend bereits eine beeindruckende Laufbahn vorzuweisen. Nach der Ausbildung zum Weinküfer auf der Reichenau studierte er Weinbau und Önologie in Geisenheim, inklusive eines halbjährigen Arbeitsaufenthalts in Kalifornien. Anschließend arbeitete er als Weinküfer in Rüdesheim am Rhein, bevor er im März 2013 Kellermeister bei Steinhauser in Kressbronn wurde.

Der Wechsel nach Meersburg sei im besten Einvernehmen mit seinem früheren Arbeitgeber erfolgt, sagt Valentin Wagner. Und Frank betont: „ohne Abwerbung und Störfeuer unter Bodenseewinzern“.

Große Hilfe und Erleichterung

Harmonisch läuft auch die Übergabe in Meersburg: Denn obwohl Handl, der aus gesundheitlichen Gründen aufhört, zum 1. September sein Kellermeisteramt an Wagner übergab, bleibt er noch zwei Monate im Betrieb, um seinen Nachfolger einzuarbeiten. Das sei auch angesichts der anstehenden Lese eine große Hilfe und Erleichterung, sind sich alle Beteiligten einig.

Wagner freut sich auf die Arbeit. Ihm gefällt auch „das schöne historische Gebäude“. Das sei zwar ein etwas aufwändigeres Schaffen als in einem Neubau. „Aber ich hab’s ja so gelernt.“

Zum Weinbau kam Wagner, dessen Eltern auf der Reichenau Gemüseanbau betreiben, über seinen Opa. Beim Keltern von dessen Hauswein „habe ich immer mitgemacht“. Wagner wohnt auf der Reichenau und hat nun einen kürzeren Weg zur Arbeit, was auch ein Grund für seine Bewerbung beim Winzerverein Meersburg gewesen sei.

Mit dem „klassischen Bodensee-Sortiment“, mit dem er es hier zu tun hat, kennt er sich aus. Sogar in Kalifornien beschäftigte er sich vor allem mit Spätburgunder. Das Klima in Sonoma County, wo er war, sei dem des Bodensees ähnlich.

Den Sortenspiegel des Winzervereins, bei dem Müller-Thurgau und Spätburgunder dominieren, findet er „im Großen und Ganzen gut. Zuviel ist auch nichts“. Aber vielleicht komme ja im Laufe der Zeit, auch wegen des Klimawandels, noch die eine oder andere Rebsorte dazu.

Derzeit beschäftigt jedoch das aktuelle Wetter die Winzer mehr. „Es wird sicher kein ganz unkomplizierter Herbst“, befürchtet Georg Dreher. Denn je nachdem, wie warm und feucht es in den kommenden Wochen wird, könnten die Kirschessigfliege und der Botrytis-Pilz noch Probleme machen.

Zur Person

Valentin Wagner kam 1988 in Konstanz zur Welt und wuchs auf der Reichenau auf. Er ist verheiratet und hat ein Kind. Nach seinem Werkrealschulabschluss machte er bis 2008 eine Ausbildung zum Weinküfer beim Winzerverein Reichenau und arbeitete dort als Weinküfer, bevor er von 2009 bis 2013 an der Hochschule Geisenheim Weinbau und Önologie studierte, inklusive eines halbjährigen Arbeitsaufenthalts 2011 als „Cellarhand“ bei der Hartford Family Winery in Kalifornien. Wagner arbeitete kurze Zeit als Weinküfer in Rüdesheim am Rhein, bevor er 2013 Kellermeister bei der Weinkellerei Steinhauser in Kressbronn wurde. Seit 1. September ist er neuer Kellermeister des Winzervereins Meersburg. Für diese Genossenschaft bewirtschaften etwa 30 Winzerfamilien rund 50 Hektar Rebfläche. (flo)

Zweitälteste Winzergenossenschaft Badens

Der Winzerverein Meersburg wurde 1884 gegründet, somit ist er die zweitälteste Winzergenossenschaft Badens. Jene im benachbarten Hagnau ist die allererste, sie geht zurück auf die Initiative des berühmten Dichterpfarrers Heinrich Hansjakob (1837 bis 1916), der indessen als Liebhaber von Wein und Weib auch in Meersburg seine Spuren hinterließ – nicht zuletzt in Gestalt seines wahrscheinlichen Sohnes Fritz Zimmermann (1873 bis 1969), des legendären Chefarztes des Meersburger Krankenhauses.

Unter dem Dach des Winzervereins Meersburg bewirtschaften heute 30 Winzerfamilien aus Meersburg, Stetten, Bermatingen und Wangen bei Markdorf eine Ertragsrebfläche von 50 Hektar. Die Jahresproduktion auf dieser Fläche beträgt rund 450 000 Flaschen. Auf den kalkhaltigen Böden aus Moränenschotter und sandigem Lehm wachsen Müller-Thurgau, Spätburgunder, Grauburgunder, Weißburgunder, Chardonnay, Bacchus, Dornfelder, Kerner und Muskateller.

Der Winzerverein ist in Meersburg an drei Standorten vertreten: In der Unterstadt steht die Kellerei, in der nun bald wieder während der Lese Hochbetrieb herrscht, daneben im Verkauf können die Weine auch probiert werden.

In der Steigstraße unterhält die Genossenschaft ihre eigene Gastronomie, die „Meersburger Winzerstuben“. Und wer von der Bundesstraße 31 kommt, findet am Ortseingang das repräsentative Wein- und Kulturzentrum mit Weinverkauf und Veranstaltungsräumen. (mba)

Quelle: Südkurier