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Meersburg feiert ihre erste Badische Weinkönigin

832 506 Winzerverein Meersburg

Magdalena Malin zieht mit Bürgermeister, Trachten und Stadtkapelle ins Schloss ein

Von Martina Wolters

MEERSBURG – Es ist schon etwas Besonderes, wenn erstmalig ein Kind der Stadt die Rolle einer Badischen Weinkönigin einnimmt. Entsprechend herzlich haben rund 200 Gäste Magdalena Malin am Donnerstagabend im Neuen Schloss willkommen geheißen.

Bürgermeister, Trachten und Stadtkapelle zogen mit ihr durch die Altstadt zum Empfang, den die Meersburger Weinbaubetriebe, das Staatsweingut, der Winzerverein und die Weingüter Thomas Geiger, Peter Krause und Seekristall sponsorten. Neben jede Menge Lob für ihre Fachkompetenz vom Bereichsvorsitzenden Bodensee der Badischen Winzer, Fabian Dimmeler, erhielt sie originelle Geschenke und durfte sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Gratulanten aus Weinbau und Politik waren zugegen, darunter der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Bodenseekreis Lothar Riebsamen.

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Nicht nur Bürgermeister Martin Brütsch tat „Freude und Stolz“ darüber kund, dass Magdalena Malin als erste Meersburgerin die Weinköniginnenwahl Badens für sich entscheiden konnte. „ Ich bin mir ganz sicher, dass Du eine hervorragende Botschafterin für Deine Heimatstadt, die Region und ganz Baden sein wirst“, meinte er. Dem schloss sich Fabian Dimmeler als Vertreter der badischen Winzer an. Dimmeler, selbst bei der Königinnenwahl zugegen, lobte unter anderem die rhetorische Brillianz und den Sachverstand der 22-jährigen Studentin der Weinbetriebswirtschaft. Mehrmals habe sie während der Prüfung Szenenapplaus bekommen. Zum Beispiel ihr klares „Ja“ auf die Frage, ob es Stilbruch sei, Wasser und Wein zu mischen.

Als Geschenk für so viel Mut und Engagement wollte der Bereichsleiter der neuen Hoheit einen besonderen Wein aus ihrem Geburtsjahr schenken. Doch: „Der 1993 war kein guter Jahrgang – zumindest beim Wein“, erklärte Dimmeler. Seine Wahl fiel deshalb auf einen drei Jahre älteren, hochprämierten Müller-Thurgau-Beerenauslese. Der damalige Hagnauer Kellermeister habe über den Geschmack des Spitzenweines gesagt, er schmecke, „wie wenn ein Engelchen in den Mund gepisst hätte“, erinnerte sich Dimmeler zur Freude der zuhörenden Gäste. Ein besonderes Geschenk hielten die fünf Weinbaubetreiber sowie Bürgermeister Martin Brütsch für „ihre“ königliche Hoheit bereit. Thomas Geiger vom gleichnamigen Weingut steckte ihr einen in Meersburg gefertigten Königinnenring an den Finger. Das Jahr der erfolgreichen Königinnenwahl erklärte er kurzer Hand zum „Glücksjahr“ für die Weinbauern am Ort. Er bezeichnete Magdalena Malin als „Frau vom Volk“, ohne Allüren“ und schloss auch eine mögliche Wahl Malins zur Deutschen Weinkönigin im nächsten Jahr nicht aus.

Die Würdenträgerin selbst dankte Stadt, Sponsoren und Besuchern und erzählte, sie habe ihre Wahl kaum glauben können. In Richtung ihrer Familie sagte sie Dank für deren große Unterstützung. „Sogar Oma Vroni ist gekommen“, freute sie sich über den Besuch ihrer 86-jährigen Großmutter, die es sich nicht hatte nehmen lassen, dem Königinnenempfang
beizuwohnen. Dicht an dicht reihten sich die Gratulanten. „Der Brexit wirft die Königin aus der EU und wir haben eine eigene“, witzelte Stadtpfarrer Martin Schneider stolz beim anschließenden Empfangskonzert auf der Schlossterrasse.