Monatsarchiv :

Juli 2016

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Eröffnung Vineum Bodensee
658 204 Winzerverein Meersburg

Modernes und sinnliches Erlebnishaus für Wein

Im Vineum Bodensee gibt es Wissenswertes und Kurioses auf zwei Etagen

von Jana Mantel (Südkurier)

Meerburg – Zu sehen sind in den auf zwei Etagen verteilten Räumen unterschiedlicher Größe Aufschlussreiches und Kurioses, Interaktives und Geschichtliches zum Thema Meersburg, Wein und Kultur. Das Kuratorenteam rund um Christine Krämer, Weinfachfrau und Historikerin, Thomas Knubben, Historiker, Kulturwissenschaftler und Professor an der Hochschule Ludwigsburg und Hanna Kropp, Designerin und Künstlerische Leiterin im Team Demirag, hat konzeptionell und inhaltlich beste Arbeit geleistet und die Geschichte der Stadt Meersburg sowie des Bodensees mit dem sinnlichen Thema Wein verknüpft.

Die Kulturgeschichte des Weines als Brückenschlag zu nutzen und die Region um den Bodensee in einen globalen Kontext zu setzen, scheint ein kluger Schachzug zu sein, um auch überregionales und internationales Publikum für das Vineum zu interessieren.

vineum-bildChristine Johner, Abteilungsleiterin für Kultur und Museum in Meersburg, geht noch einen Schritt weiter: „Als modernes und sinnliches Erlebnishaus für Wein in einem historischen Baudenkmal, hat das Vineum ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Das Haus selbst hat eine solch archaische Kraft und setzt der Kreativität fast keine Grenzen!“ Vielfältig und kreativ präsentiert sich daher auch die inhaltliche Ausgestaltung der Museumsarbeit und lässt dennoch einen roten Faden im neu erarbeiteten Konzept des Weinmuseums erkennen. Dieser soll sich durch alle drei Säulen des Vineums ziehen: Zum einen wird die Kultur des Weines für Besucherinnen und Besucher im sinnlichen und faszinierenden Rundgang durch Geschichte und Gegenwart der Weinregion Bodensee erfahrbar.

Zum anderen widmen sich regelmäßige Sonderausstellungen mit individuellen Präsentationen ausgewählten Themen aus Stadt und Region. Abgerundet wird das Vineum Bodensee durch ein umfangreiches Kultur- und Veranstaltungsprogramm aus allen künstlerischen Genres. Letzteres wird sicherlich ein besonderes Schmankerl im Kulturprogramm der Stadt Meersburg werden, davon ist Christine Johner überzeugt. Ideen für Ausstellungen in den kommenden Jahren sind im Kopf von Johner schon konzipiert. Der 300 Quadratmeter große Saal im Dachstuhl des Vineums bietet tatsächlich Raum für die unterschiedlichsten Veranstaltungsformate und lädt zu kreativen Höhenflügen ein. Und zum Fliegen bringen möchte Christine Johner das Vineum: „Das Weinmuseum zum Leben zu erwecken wird Freude und Herausforderung zugleich sein.“ Über die drei Säulen des Vineums, Wein, Geschichte und Kultur, sagt sie, dass sie Wein sehr gern trinke, aus verschiedenen Regionen und Ländern. „Auch die badischen Weine haben einen vorderen Platz in meiner persönlichen Rangliste. Wenn ich koche, überlege ich genau, welchen Wein ich dann zum fertigen Gericht serviere. Die Vorstellung vom Essen in meinem Kopf muss genau zum Bild vom Wein passen“, erläutert die Abteilungsleiterin für Kultur und Museum. Geschichte findet sie persönlich in einem modernen Ambiente besonders spannend. Johner: „Genau das ist es, was mich am Vineum und an Meersburg begeistert. Da treffen unterschiedlichste Epochen aufeinander und ergeben dennoch ein stimmiges Ganzes.“ Und Kultur sei für sie lebensnotwendig. „Ich weiß gar nicht, was ich in einer Stadt ohne Kultur soll und was ich ohne Kultur mit meinen Leben anfangen sollte. Ich empfinde große Dankbarkeit, dass ich mich beruflich mit meinem liebsten Hobby beschäftigen darf“, sagt Christine Johner.

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3. Platz beim Internationalen Müller-Thurgau Wettbewerb
1024 682 Winzerverein Meersburg

Der Winzerverein Meersburg erreichte beim Internationalen Müller-Thurgau Wettbewerb der Bodensee Wein eV den 3. Platz in der Kategorie „feinherb“. Der ausgezeichnete Wein ist ein 2015er Meersburger Fohrenberg Müller-Thurgau Qualitätswein feinherb.

Glückwunsch an Kellermeister Hannes Handl! Glückwunsch an die Müller-Thurgau Winzer des Meersburger Fohrenbergs!

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Auf dem Bild: Kellermeister Handl flankiert von der Badischen Weinkönigin Magdalena Malin und der Bodenseeweinprinzessin Stephanie Stanecker

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Meersburg feiert ihre erste Badische Weinkönigin
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Magdalena Malin zieht mit Bürgermeister, Trachten und Stadtkapelle ins Schloss ein

Von Martina Wolters

MEERSBURG – Es ist schon etwas Besonderes, wenn erstmalig ein Kind der Stadt die Rolle einer Badischen Weinkönigin einnimmt. Entsprechend herzlich haben rund 200 Gäste Magdalena Malin am Donnerstagabend im Neuen Schloss willkommen geheißen.

Bürgermeister, Trachten und Stadtkapelle zogen mit ihr durch die Altstadt zum Empfang, den die Meersburger Weinbaubetriebe, das Staatsweingut, der Winzerverein und die Weingüter Thomas Geiger, Peter Krause und Seekristall sponsorten. Neben jede Menge Lob für ihre Fachkompetenz vom Bereichsvorsitzenden Bodensee der Badischen Winzer, Fabian Dimmeler, erhielt sie originelle Geschenke und durfte sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Gratulanten aus Weinbau und Politik waren zugegen, darunter der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Bodenseekreis Lothar Riebsamen.

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Nicht nur Bürgermeister Martin Brütsch tat „Freude und Stolz“ darüber kund, dass Magdalena Malin als erste Meersburgerin die Weinköniginnenwahl Badens für sich entscheiden konnte. „ Ich bin mir ganz sicher, dass Du eine hervorragende Botschafterin für Deine Heimatstadt, die Region und ganz Baden sein wirst“, meinte er. Dem schloss sich Fabian Dimmeler als Vertreter der badischen Winzer an. Dimmeler, selbst bei der Königinnenwahl zugegen, lobte unter anderem die rhetorische Brillianz und den Sachverstand der 22-jährigen Studentin der Weinbetriebswirtschaft. Mehrmals habe sie während der Prüfung Szenenapplaus bekommen. Zum Beispiel ihr klares „Ja“ auf die Frage, ob es Stilbruch sei, Wasser und Wein zu mischen.

Als Geschenk für so viel Mut und Engagement wollte der Bereichsleiter der neuen Hoheit einen besonderen Wein aus ihrem Geburtsjahr schenken. Doch: „Der 1993 war kein guter Jahrgang – zumindest beim Wein“, erklärte Dimmeler. Seine Wahl fiel deshalb auf einen drei Jahre älteren, hochprämierten Müller-Thurgau-Beerenauslese. Der damalige Hagnauer Kellermeister habe über den Geschmack des Spitzenweines gesagt, er schmecke, „wie wenn ein Engelchen in den Mund gepisst hätte“, erinnerte sich Dimmeler zur Freude der zuhörenden Gäste. Ein besonderes Geschenk hielten die fünf Weinbaubetreiber sowie Bürgermeister Martin Brütsch für „ihre“ königliche Hoheit bereit. Thomas Geiger vom gleichnamigen Weingut steckte ihr einen in Meersburg gefertigten Königinnenring an den Finger. Das Jahr der erfolgreichen Königinnenwahl erklärte er kurzer Hand zum „Glücksjahr“ für die Weinbauern am Ort. Er bezeichnete Magdalena Malin als „Frau vom Volk“, ohne Allüren“ und schloss auch eine mögliche Wahl Malins zur Deutschen Weinkönigin im nächsten Jahr nicht aus.

Die Würdenträgerin selbst dankte Stadt, Sponsoren und Besuchern und erzählte, sie habe ihre Wahl kaum glauben können. In Richtung ihrer Familie sagte sie Dank für deren große Unterstützung. „Sogar Oma Vroni ist gekommen“, freute sie sich über den Besuch ihrer 86-jährigen Großmutter, die es sich nicht hatte nehmen lassen, dem Königinnenempfang
beizuwohnen. Dicht an dicht reihten sich die Gratulanten. „Der Brexit wirft die Königin aus der EU und wir haben eine eigene“, witzelte Stadtpfarrer Martin Schneider stolz beim anschließenden Empfangskonzert auf der Schlossterrasse.